63. Jahrestagung der Deutschen Gesllschaft für Kardiologie- Herz- und Kreislaufforschung, April 1997, Mannheim

Sofortige Schleusenentfernung nach PTCA: Vergleich der Erfolgs- und Komplikationsraten dreier verschiedener Hämostasesystemen an über 1000 Patienten.

Silber S, Mühling H, Dörr R, Zindler G, Seidel N

Kardiologische Gemeinschaftspraxis in der Klinik Dr. Müller, München

Z Kardiol 86: 129, (1997)

Durch die Entwicklung neuerer Hämostasesysteme ist die sofortige Schleusenentfernung bei voll antikoagulierten Patienten unmittelbar nach PTCA möglich geworden. Die heute zur Verfügung stehenden Hämostasesysteme verwenden meist Kollagen, alternativ besteht die Möglichkeit der indirekten (d.h. durch den Punktionskanal erfolgenden) Gefäßnaht der A. femoralis. Das Kollagen wird entweder "blind" auf die Punktionsstelle der A. femoralis aufgesetzt oder kann durch einen intraarteriell applizierten Anker gesteuert werden. Wir haben diese Systeme an über 1000 Patienten eingesetzt. Als Applikationserfolg war die vollständige Applikation des Systems definiert, als Hämostaseerfolg die vollständige Hämostase innerhalb von 2 Minuten.

Ergebnis:

Kollagen mit Anker

Kollagen ohne Anker

indirekte Gefäßnaht

Applikationserfolg

95 %

99 %

90 %

Hämostaseerfolg

98%

85 %

81 %

Während bei dem Ankersystem keine schwerwiegenden Komplikationen beobachtet wurden, kam es bei dem Kollagen ohne Anker bei 2 Patienten zu transfusionsbedürftigen Blutungen und Notwendigkeit gefäßchirurgischer Versorgung. Nahtsystem: große Hämatome, 2 Patienten protrahierte Wundheilungsstörungen.

Schlußfolgerung: Die Schleusenentfernung unmittelbar nach PTCA kann mit einem steuerbaren Kollagenapplikationssystem sicher und effektiv durchgeführt werden. Dies ist für die Patienten sehr angenehm, entlastet medizinisches Personal und kann Krankenhauskosten durch verkürzte Aufenthaltszeiten reduzieren.