57. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie- Herz- und Kreislaufforschung, Mannheim 1991

ST-Segment Holter-Monitoring nach PTCA

Silber S, L. Dean, W. Baxley, T. Bulle, C. Saenz, M. Henzlova, L. Levson, G. Prohost

Division of Cardiovascular Disease, University of Alabama, Birmingham, Alabama, USA und Rotes Kreuz Krankenhaus Frankfurt/Main

Z Kardiol 80: 20, (1991)

Zur Beurteilung der Bedeutung der stummen Ischämie nach PTCA untersuchten wir an 55 Pat. mittels digitalem 2-Kanal Langzeit-EKG die Inzidenz und prognostische Bedeutung transienter ST-Streckenänderungen (TST >/= 1 mm; >/= 1 min) während der ersten 48 Stunden nach der Intervention. Alle Pat. erhielten Aspirin, die Verabreichung von Heparin nach PTCA erfolgte in randomisierter Zuordnung. 4 Pat. wiesen (unabhängig vom Heparin) kurze TST auf. Bei einem Pat. trat innerhalb von 24 Std. ein Koronarverschluss ohne vorausgehende TST auf. Die Verlaufsbeobachtung über 1 Jahr ergab, daß keiner der 4 Pat. mit TST ein kardiales Ereignis entwickelte. Alle Pat., bei denen eine Re-PTCA (n=11) oder eine Bypass-OP (n=6) erforderlich war, zeigten zuvor keine TST.

Schlußfolgerung:
Das im Rahmen der PTCA verursachte Gefäßtrauma führt unter klinischen Bedingungen während der folgenden 2 Tage nicht zum Auftreten stummer ischämischer Episoden. Der Verzicht auf Heparin nach PTCA ist nicht mit einem erhöhten Risiko transienter Ischämien verbunden.